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Mannheim gratuliert Diébédo Francis Kéré

Mannheim gratuliert Diébédo Francis Kéré, der 2022 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wird – dem international wichtigsten Architektur-Preis. Nach Frei Otto, der das Dach der Mannheimer Multihalle konstruierte und Gottfried Böhm, der das Bibliotheks- und Hörsaalgebäude im Quadrat A3 entwarf, ist Kéré nun der dritte Pritzker-Preisträger, der in Mannheim nachhaltig architektonisch gewirkt hat.

Mit seinem Siegerentwurf für den städtebaulichen Wettbewerb für das neue Mannheimer Stadtquartier Taylor hat Diébédo Francis Kéré die Grundlage für das grüne Gewerbegebiet und den Taylor Park geschaffen.

„Der Pritzker-Preis ist die wichtigste Auszeichnung, die im Bereich Architektur vergeben wird“, bewertet Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Verleihung. „Wir sind stolz darauf, dass die bislang einzigen deutschen Preisträger Frei Otto und Gottfried Böhm die Mannheimer Baukultur geprägt haben und sich mit Diébédo Francis Kéré nun ein dritter Preisträger einreiht. Sein Konzept für das Taylor Areal ist aufgegangen: Entstanden ist ein beispielhaftes urbanes Gewerbe- und Wissenschaftsareal mit einem breiten Nutzungsmix, das mit dem Taylor Park als neue grüne Mitte die Lücke zwischen Grünzug Nord-Ost und Käfertaler Wald schließt“, so Dr. Peter Kurz.

Baubürgermeister Ralf Eisenhauer ergänzt: „Die Pritzker-Preis-Jury würdigte insbesondere Kérés Herangehensweise an Planung und Bauen unter dem Aspekt des Klimawandels. Nachdem aus dem Wettbewerb zur Nachnutzung der Taylor Barracks zu Beginn zwei Erstplatzierte hervorgegangen waren, war die Stadt Mannheim gemeinsam mit der städtischen Entwicklungsgesellschaft MWSP im Fortgang so mutig gewesen, den ungewöhnlichen und besonderen Entwurfsansatz von Keré weiterzuverfolgen und das Gewerbegebiet mit hohem Anspruch zu einen in vieler Hinsicht hochwertigen Teil der Stadtlandschaft weiterzuentwickeln. Die städtebauliche Konzeption Kérés definierte den Mannheimer Stadteingang neu, kombinierte erfolgreich die Ausformulierung des Grünzugs mit gewerblichen Einrichtungen und zog neben dem Käfertaler Wald die Vogelstangseen mit ein.“

Der städtebauliche Entwurf des Teams Kéré Architecture gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten manmadeland wurde die Grundlage für den Bebauungsplan und die weiteren Umsetzungsschritte. Das 46 Hektar große Taylor Areal wird seit 2015 durch die MWSP entwickelt und ist bereits heute Standort für zahlreiche Unternehmen, rund 80 werden es einmal werden. Besonderes Highlight ist der zehn Hektar große Taylor Park, der seit seiner Eröffnung in 2019 als öffentliche Grünfläche mit attraktiven Sportangeboten der Mannheimer Bevölkerung zur Verfügung steht. Derzeit treibt das Architekturbüro Kéré architecture gemeinsam mit HK Architekten aus Schwarzach/ Vorarlberg die Planungen für die Taylor Brücke voran. Der aktuelle Entwurf der Brücke sieht eine Fuß- und Radwegequerung über die B 38 sowie die OEG-Trasse vor. Die markante und nachhaltige Holz-Stahlbeton-Verbundkonstruktion ist ein wichtiges Element für die B 38 als repräsentativer Stadteingang.

Fotos: Lars Borges (Porträt Diébédo Francis Kéré); MWSP (Taylor)