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GESTALTE DEIN MANNHEIM

„Gestalte dein Mannheim“ war das Motto des diesjährigen Neujahrsempfangs, der traditionell am Dreikönigstag im Congress Center Rosengarten stattgefunden hat. Ein vielfältiges Programm, das von der Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters bis zu interaktiven Ausstellungen im ganzen Haus reichte, hat rund 8.000 Besucherinnen und Besuchern Informationen, Mitmachaktionen sowie Unterhaltung mit Musik, Sport und Tanz geboten.

In den Ausstellungsbereichen und auf mehreren Bühnen haben sich rund 250 Vereine, Verbände, Organisationen, Hochschulen und städtische Einrichtungen mit etwa 1.200 Mitwirkenden präsentiert.

Eine große Sonderausstellung konzentrierte sich auf den Themenschwerpunkt „Ehrenamt, Bürgerbeteiligung und Demokratieförderung“. Sie wurde von der Stadtverwaltung sowie von verschiedenen Vereinen und Institutionen präsentiert. Besonderes Highlight dort war der MITWIRK-O-MAT. Das neue Online-Tool schlägt nach dem Prinzip des bekannten Wahl-O-Mat nach wenigen Eingaben einen passenden Verein für das individuelle ehrenamtliche Engagement vor. Außerdem konnten sich die Besucherinnen und Besucher über die Beteiligungsangebote der Stadt Mannheim sowie über die dieses Jahr anstehenden Europa- und Gemeinderatswahlen informieren. Beim begleitenden Bühnenprogramm zeigten unter anderem Jugendliche ihr Können in den Bereichen Tanz, Theater und Gesang und es wurden Impulsvorträge für Vereine angeboten. Ein Kino-Bereich mit unterhaltsamen und wissenswerten Filmbeiträgen beispielsweise zu den Themen Local Green Deal, dem Kinder- und Jugendgipfel, oder der Serie „Wer macht hier was?“ über die Mannheimer Kommunalpolitik rundeten die stets gut besuchte Sonderausstellung ab.

Ebenfalls für Ehrenamt und Bürgerbeteiligung geworben hat der „MACH-MIT-KALENDER 2024“, den alle Gäste beim Einlass zum Rosengarten erhielten. In dem handlichen Jahresplaner konnten sie direkt Termine für ihre Beteiligung und ihr ehrenamtliches Engagement festhalten, über die sie sich zuvor im Ausstellungsbereich informiert hatten.

Der Festakt im nahezu komplett gefüllten Mozartsaal wurde in diesem Jahr moderiert von Ira Stoll, Ärztin und Gründerin des mit dem Mannheimer Existenzgründerpreis MEXI ausgezeichneten Med-Tech-Startups „myScribe“, und dem Mannheimer Filmemacher Philipp Kohl (unter anderem „Transnationalmannschaft“, „DeutschRand – Stadt, Land, Kluft?“).

Im Zentrum des Festakts stand die Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters, die zum ersten Mal von OB Christian Specht gehalten wurde. Dabei thematisierte er unter anderem aktuelle Herausforderungen, so auch die Frage, wie sich der gesellschaftliche Zusammenhalt stärken lässt. „Wir müssen die vielen Freiwilligen besser fördern und unterstützen. Hierzu brauchen wir eine bessere Infrastruktur für das bürgerschaftliche Engagement vor Ort“, betonte Specht. „In Mannheim wird 2024 – davon bin ich überzeugt – das Jahr des ehrenamtlichen Engagements“, so der Oberbürgermeister und rief alle Gäste des Empfangs auf, sich mit dem MACH-MIT-KALENDER und dem MITWIRK-O-MAT darauf einzustimmen. Außerdem betonte er, wie wichtig es sei, besonders Familien mit Kindern im Blick zu behalten – „unabhängig davon, ob es sich um eine Mutter-Vater-Kind-Familie, Alleinerziehende mit Kindern, gleichgeschlechtliche Eltern oder Patchwork-Familien handelt.“ Darüber hinaus sei es wichtig, den Austausch der Menschen untereinander zu fördern.

Des Weiteren kündigte Specht an, eine Zwischenbilanz zum Leitbild Mannheim 2030 zu ziehen, das 2019 vom Gemeinderat verabschiedet wurde, und zu prüfen, „ob eine Anpassung der Strategie sinnvoll und erforderlich ist.“ Dafür spräche, dass sich die Welt seither unter anderem durch die Corona-Pandemie und den Angriffskrieg gegen die Ukraine verändert und weiterentwickelt habe. Er betonte außerdem: „Mir ist wichtig, dass wir wieder klar formulieren, welche Erwartungen Bürgerschaft, Ehrenamt und Unternehmen an die Verwaltung haben können beziehungsweise, welche Leistungen die Verwaltung in welcher Qualität und Quantität erbringen soll. Das heißt aber ausdrücklich nicht, dass der Einzelne die Verantwortung für das Gemeinwesen auf die Verwaltung delegieren kann. Wir alle sind gefordert, Verantwortung für ein respektvolles Miteinander, für Sauberkeit im öffentlichen Raum und die Einhaltung von Regeln selbst zu übernehmen.“

Beim Festakt wurden auch die 2024 in Mannheim anstehenden Veranstaltungshighlights vorgestellt. So gab es anlässlich der im Januar stattfindenden Handball Europameisterschaft der Männer ein kurzes Gespräch mit dem ehemaligen Handball-Nationalspieler Uwe Gensheimer. Zudem verwies ein musikalischer Beitrag von Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim auf die im November beginnende Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit“ in der Kunsthalle.

Anstelle des früher üblichen Festvortrags einer Gastrednerin oder eines Gastredners wurden zwei Talkrunden veranstaltet: Unter dem Titel „Ehre dem Ehrenamt!?“ diskutierten Dominik Mondl vom TV 1880 Käfertal e.V., Ines Reichel von der Freiwilligen Feuerwehr und Esther Noack, Vorlesepatin des Projekts „Mannheim liest vor“, über die Zukunft des Ehrenamts. Dabei wurde besonders herausgestellt, dass das Ehrenamt viel für die Gemeinschaft, die Demokratieförderung und die Integration von Menschen leistet. Ein Hindernis, sich ehrenamtlich zu engagieren sei jedoch meist nicht die mangelnde Einsatzbereitschaft, sondern der Faktor Zeit. Hier zeigten die Beispiele, dass es vielfältige Formen und Zeitumfänge für ein Engagement gibt und dass es sich oft lohnt, direkt mit Vereinen in den persönlichen Austausch zu kommen, um mehr über die Möglichkeiten zu erfahren. Für die Zukunft wünschten sich die Teilnehmenden der Talkrunde, dass auch seitens der Politik überlegt wird, wie Ehrenamt aussehen und was es leisten soll.

Die Oberbürgermeister der Nachbarstädte Heidelberg, Ludwigshafen und Mannheim, Prof. Dr. Eckart Würzner, Jutta Steinruck und Christian Specht, sowie Stefan Dallinger, Vorsitzender des Verbands Region Rhein-Neckar, sprachen anschließend über die Zukunft der Metropolregion Rhein-Neckar. Dabei wurden nicht nur die Erfolge der Metropolregion gewürdigt, die vor fast 20 Jahren auf der gleichen Bühne gegründet wurde, auf der der Neujahrsempfang stattfindet. Auch die besondere Bedeutung kultureller Angebote und Ereignisse, die die Menschen wie Brücken miteinander verbinden, wurde thematisiert. Dabei helfen sich die Kommunen gegenseitig, nutzen gemeinsame Fördermöglichkeiten und bieten den Bürgerinnen und Bürgern so ein Angebot, das einzeln nicht möglich wäre. Für die Zukunft gelte es, weiterhin alle Potenziale der Zusammenarbeit abzurufen. Dafür sei 2024 ein entscheidendes Jahr.

Ein weiterer Höhepunkt des Festakts war die Ehrung von 12 Personen und Vereinen durch Oberbürgermeister Christian Specht für ihr ehrenamtliches Engagement. Das künstlerische Programm wurde von Studierenden der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, dem Mannheimer Jazzmusiker Thomas Siffling und von Victor Rodriguez, einem Studierenden der Popakademie, gestaltet.

Die Stadt Mannheim dankt der MVV Energie AG, der m:con – mannheim:congress GmbH, der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, der Stadtmarketing Mannheim GmbH, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, der RNF GmbH, der Privatbrauerei Eichbaum GmbH & Co. KG und Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH für die Unterstützung des Neujahrsempfangs. Eichbaum stellt den Erlös aus dem Verkauf seiner Produkte den ausgezeichneten ehrenamtlichen Aktiven zur Verfügung.

Fotos: Andreas Henn