INNOMAKE!
5 FRAGEN AN ESSITY
Am 24. Oktober startet das Innovationsfestival innomake! 2022. Im Fokus steht das Thema „Urbane Transformation: Die gesunde und mobile Gesellschaft in einer nachhaltigen Stadt“. Wie urbane Transformation nachhaltig gestaltet werden kann, haben wir bei Thomas Wüst, Geschäftsführer des Mannheimer Hygiene- und Gesundheitsunternehmens Essity nachgefragt.
1. Urbane Transformation beschreibt eine positive Veränderung des Zusammenlebens in Städten. Wie können Sie diesen Wandel mitgestalten?
Thomas Wüst: Globale Herausforderungen wie der Klimawandel werden besonders in städtischen Gebieten sichtbar. Im Rahmen der von den United Nations ausgerufenen „Dekade des Handelns“ müssen wir alle unsere Anstrengungen verstärken und für eine Lebensqualität sorgen, die politische, ökonomische und soziale Stabilität der Gesellschaft schafft.
Hygiene und eine angemessene Sanitärversorgung sind besonders in urbanen Regionen die Voraussetzung für eine gute Lebensqualität, genauso wie Wissen und Bildung. Als ein weltweit führendes Hygiene- und Gesundheitsunternehmen mit Verwaltungs- und Produktionsstandort in Mannheim kommt Essity auch im lokalen Umfeld eine wichtige Rolle zu. Essity kann viel bewegen, wenn es um Menschen, Gesellschaft und Umwelt geht.
2. Gesunde und mobile Gesellschaft in einer nachhaltigen Stadt: Warum gehören diese Aspekte zusammen?
Thomas Wüst: Städte sind für rund 70 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und befeuern damit den Klimawandel. Gleichzeitig werden sie immer öfter und stärker von dessen Folgen wie Überschwemmungen und Hitzewellen getroffen.
Schon heute gehen viele Städte und Metropolregionen beim Klima- und Ressourcenschutz voran, etwa durch flächensparende Strukturen, emissionsärmere Verkehrssysteme, energieeffiziente Gebäude oder eine integrierte Abfall- und Kreislaufwirtschaft.
Innovative, nachhaltige Technologien werden auch Städte zu lebenswerten Orten transformieren. Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung von Hygiene und Gesundheit noch unterstrichen. Essity kommt eine wichtige Rolle in diesem Transformationsprozess zu, beispielsweise durch Serviettenspender, die den Abfall reduzieren, desinfizierende Reinigungstücher oder digitale Reinigungs-Lösungen, die für mehr Sauberkeit in öffentlichen Waschräumen sorgen.
3. Welches Thema wird Essity bei innomake! 2022 vorstellen?
Thomas Wüst: Wir werden Tork PaperCircle vorstellen – den weltweit ersten und preisgekrönten Recyclingservice für Papierhandtücher von Essity, der Standards für die Wiederverwertung setzt. Dieser Service wird möglich durch die enge Zusammenarbeit mit Kunden, Dienstleistungsunternehmen und Recyclingbetrieben. Gebrauchte Papierhandtücher werden beispielsweise im Gebäude der Universität Mannheim eingesammelt, die Fasern aufbereitet und von Essity in neue Tissue-Produkte umgewandelt. Mit diesem Verfahren lässt sich das Abfallvolumen um bis zu 20 Prozent reduzieren und die Kohlenstoffemissionen im Vergleich zur derzeitigen Abfallentsorgung um mindestens 40 Prozent senken.
Das hat auch die Leitung der BUGA23 überzeugt. Wir werden mit dem Tork PaperCircle nächstes Jahr auf der Bundesgartenschau in Mannheim für weniger Abfall und eine gute CO2-Bilanz sorgen.
4. Welche Rolle spielen nachhaltige Innovationen in Ihrem Unternehmen?
Thomas Wüst: Umweltauswirkungen wie der Klimawandel und auch soziale Tabus sind unser Ansporn. Wir wollen genau hier tätig werden und Grenzen überwinden, um für mehr Wohlbefinden der Menschen weltweit sorgen. Als energieintensives Unternehmen haben wir uns ein ambitioniertes Klimaziel gesetzt: bis 2030 wollen wir die Treibhaus-Emissionen um 35 Prozent senken und bis 2050 klimaneutral wirtschaften. Dafür müssen wir in vielen Bereichen des Unternehmens neu denken und anders handeln. Innovative Produktionstechnologien und regenerative Kraftstoffe spielen dabei eine ebenso große Rolle wie smarte Produktdesigns, die weniger Rohstoffe verbrauchen, weniger Abfall verursachen oder sogar komplett im Kreislauf gehalten werden können. Ein Beispiel dafür ist unsere topmoderne Anlage hier im Werk Mannheim, mit der wir seit einem Jahr Zellstoff aus Stroh herstellen, der zu Zewa-Toilettenpapier verarbeitet wird. Unser Strohzellstoff ist genauso hochwertig wie Zellstoff aus Holz, sein ökologischer Fußabdruck ist aber fast ein Drittel kleiner.
5. Was wünschen Sie sich für die Zukunft von innomake!
Thomas Wüst: Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind riesig und dringend. Wahre Veränderungen werden wir nur gemeinsam schaffen, wenn Politik, Unternehmen, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam innovative Lösungen entwickeln und umsetzen. Ich hoffe, dass vom Innovationsfestival innomake! starke Impulse für Mannheim und die Metrolpolregion ausgehen.
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24.10. Musikpark, 18:00 – 20:00 Uhr