Startseite » Blog » TANKSTELLE DER ZUKUNFT – MVV E-LADEPARK ERÖFFNET
Eröffneten gemeinsam den MVV eLadepark Columbus: (v.l.n.r.:) Achim Judt, Geschäftsführer MWSP, Daniel Jung, Geschäftsführer MVV Regioplan, MVV-Vorstand Ralf Klöpfer, Oberbürgermeister Christian Specht, MVV-Vorstandsvorsitzender Dr. Georg Müller und Karl-Heinz Frings, Geschäftsführer GBG Unternehmensgruppe. Foto: MVV

TANKSTELLE DER ZUKUNFT

In Mannheim wird Zukunft gestaltet: Das Energieunternehmen MVV hat im Stadtquartier Franklin den MVV eLadepark Columbus eröffnet. Die ehemalige US-Tankstelle wurde nach einem Architektenwettbewerb zum Schnellladepark für Elektrofahrzeuge umgebaut.

Die Zapfsäulen der ehemaligen amerikanischen Tankstellen der US-Armee in Mannheim sind schon lange stillgelegt. Die ehemalige Tankstelle der US-Army im heutigen Stadtquartier Franklin ist mutmaßlich zwischen 1951 und 1957 entstanden, als zwischen der Funari und Sullivan Barracks die Wohnsiedlung Benjamin Franklin Village gebaut wurde.

Die US-Tankstelle wurde nach dem kompletten Umbau der Anlage durch sechs moderne „High Power Charging“ (HPC) Ladesäulen mit insgesamt zwölf Schnellladepunkten von jeweils bis zu 300 Kilowatt Ladeleistung ersetzt.

Mit einer feierlichen Inbetriebnahme des modernen MVV eLadeparks Columbus im Stadtquartier FRANKLIN haben Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht und der Vorstandsvorsitzende des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie AG, Dr. Georg Müller, die neue, verkehrsgünstig an der Bundesstraße B 38 im Stadtteil Mannheim-Käfertal gelegene Anlage offiziell eröffnet. Damit schafft das Mannheimer Energieunternehmen MVV ein weiteres Leuchtturmprojekt dafür, wie in der Erfinderstadt des Automobils konventionelle Mobilität in das elektrische Zeitalter transformiert werden kann.

An dem Projekt sind mehrere Partner beteiligt: Gebaut wurde der MVV eLadepark von MVV Regioplan. Die auf Stadt- und Ingenieurplanung spezialisierte MVV-Tochtergesellschaft war in enger Abstimmung mit der MWS Projektentwicklung mbH und der Projektgruppe Konversion der Stadt Mannheim für die Entwicklung zuständig und betreibt den MVV eLadepark. Das Design für die ehemalige Tankstelle haben nach dem Zuschlag durch einen Architektenwettbewerb die Architekten von KH STUDIO mit Atelier eem aus Paris entwickelt. Die städtische MWS Projektentwicklungsgesellschaft hat das Tankstellengebäude langfristig an MVV vermietet.

„Bis 2035 werden wir über alle Bausteine unseres Mannheimer Modells klimapositiv sein – fünf Jahre früher als geplant. Dabei bildet die Elektromobilität einen wichtigen Baustein innerhalb des Dekarbonisierungspfades von MVV. Der neue MVV eLadepark ist bereits der vierte Schnellladepark von MVV, den wir heute in Betrieb nehmen können. Unsere Ladeparks tragen dazu bei, unseren CO2-Fußabdruck auf Net Zero zu reduzieren. Ich danke der Stadt Mannheim, der MWS Projektentwicklungsgesellschaft sowie allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und wünsche dem MVV eLadepark viele zufriedene Kundinnen und Kunden aus Mannheim und der Region“, betonte Dr. Georg Müller bei der offiziellen Inbetriebnahme.

Oberbürgermeister Christian Specht erklärt: „Die Inbetriebnahme des modernen MVV eLadeparks Columbus im Stadtquartier FRANKLIN markiert einen wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zur Mobilitätswende und zur Dekarbonisierung des Verkehrs. Dieser hochmoderne Schnellladepark in einer ehemaligen Tankstelle ist ein herausragendes Beispiel für die gelungene Transformation von Infrastruktur. Mit seinen jetzt schon zwölf Schnellladepunkten und den weiteren zehn Ladepunkten, die in der zweiten Ausbaustufe folgen werden, leistet er einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität in Mannheim. Ich danke der MVV für ihr großes Engagement für die Förderung von Elektromobilität in unserer Stadt“.

Auch für die MWS Projektentwicklungsgesellschaft hat das Vorhaben Vorzeigecharakter: „Im Mobilitätskonzept FRANKLIN haben wir von Anfang an den Ausbau nachhaltiger Mobilität in den Fokus gestellt. Beim Ausbau der E-Mobilität ist MVV bereits seit Jahren unsere verlässliche Partnerin. Wir freuen uns auch im Sinne unseres Erinnerungspro-jektes MAemories, dass dort, wo früher die amerikanische Garnison Kraftstoff getankt hat, jetzt das E-Laden für die breite Öffentlichkeit möglich ist“, betont Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP.

MVV Regioplan hat das Projekt entwickelt und koordiniert. „Der neuen MVV eLadepark Columbus ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, ein bestehendes Gebäude zu modernisieren und gleichzeitig das architektonische Grundkonzept zu erhalten“, sagt Daniel Jung, Geschäftsführer von MVV Regioplan und dankt für die gute Zusammenarbeit mit MWSP, der Stadt Mannheim, der Architektengemeinschaft aus Paris sowie allen beteiligten Mitarbeitenden von MVV und den beauftragten Unternehmen.

 

Herausforderungen beim Bau des architektonisch markanten Gebäudes

Der neue MVV eLadepark für Elektrofahrzeuge verfügt über sechs Ladesäulen mit zwölf Ladepunkten. In einer weiteren Ausbaustufe kommen fünf weitere Schnellladepunkte mit zehn Ladeplätzen hinzu. Die Säulen sind mit jeweils zwei Ladepunkten ausgestattet und ermöglichen ein Laden mit bis zu 300 Kilowatt. Eingebettet im Konversionsgebiet FRANKLIN lädt der neue MVV eLadepark Columbus mit Aufenthaltsbereich und Gastronomie zum Verweilen während des Ladestopps ein.

Das Gebäude wurde rundherum freigelegt und nach heutigen Standards baulich und energetisch saniert. Die charakteristische Dachform sowie die gerundete Fassade der ehemaligen US-Tankstelle wurden dabei erhalten. Die Kabelinfrastruktur für die geplanten weiteren fünf Ladesäulen sind bereits installiert. Ein besonderes Highlight des modernen MVV eLadeparks ist die Lochblechfassade aus Edelstahl, die das gesamte Gebäude umhüllt und nachts hinterleuchtet wird. Mit ihrer sich verändernden Lochung und zusätzlich gebogenen Ausführung war dies eine besondere Herausforderung in der Fertigung. Die Fassade ist drehbar gelagert, um auch die dahinter liegenden Scheiben reinigen zu können.

Aufladen per RFID-Karte, App, QR-Code oder Internet

Die Nutzung der Ladesäulen des MVV eLadeparks Columbus geht so einfach und zügig wie das Laden selbst: Mit der MVV-eigenen und kostenlosen App „MVV eMotion“, verfügbar im Apple App Store oder im Google Play Store, erhält man Zugang zu allen Ladesäulen im MVV-Ladenetz, also allen Ladepunkten in Mannheim und der Region sowie mehr als 94.000 Ladepunkten deutschland- und europaweit. An allen MVV-Ladesäulen wird ausschließlich 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Energien geladen (zertifiziert durch TÜV Süd). Alternativ zur App „MVV eMotion“ kann der Zugriff auch über eine Weboberfläche oder die RFID-Karte erfolgen, die nach der erfolgreichen Registrierung bei „MVV eMotion“ bestellt werden kann. In der App oder im Browser wählt man als erstes den gewünschten Ladepunkt aus, dann startet man den Ladevorgang und verbindet sein Auto per Ladekabel mit der Ladestation. Wahlweise kann der Ladepunkt auch durch das Scannen des QR-Codes bzw. durch den dazugehörigen Internetlink auf der Ladesäule und ohne Registrierung gestartet werden. Außerdem können die Ladestationen auch von den Kundinnen und Kunden der Roaming-Partner mit deren jeweiligen Apps und Ladekarten genutzt werden.

Ausbau der Mannheimer Ladeinfrastruktur in Mannheim und der Region

Seit dem Jahr 2017 baut MVV in enger Abstimmung mit der Stadt Mannheim die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar im Rahmen der Projekte MaLIS („Mannheimer Ladeinfrastruktur“) 1 bis 4 kontinuierlich und bedarfsgerecht aus. Ziel ist dabei eine möglichst breite Verteilung der Ladesäulen im gesamten Stadtgebiet.

Das grüne Mobilitätsnetz von MVV, vor allem im Schnellladesektor, wächst kontinuierlich weiter. Neben dem MVV eLadepark Columbus sind bereits drei weitere Ladeparks zum Schnellladen in Betrieb: MVV eLadepark P4 am Hauptbahnhof, der MVV eLadepark Lilienthal-Center in Mannheim-Sandhofen sowie der MVV eLadepark P20 nahe des Flughafen- und Maimarktgeländes, der im kommenden Jahr noch zu einem Standort mit Aufenthaltsmöglichkeit ausgebaut wird. Ein weiterer MVV eLadepark geht im Oktober 2024 an der PreZero-Arena der TSG Hoffenheim in Sinsheim ans Netz. Noch ganz am Anfang befinden sich die Pläne für den Bau eines MVV eLadeparks in der Stadt Eppelheim, wo gerade die Verträge unterzeichnet wurden.

Insgesamt sind aktuell 320 Ladepunkte an 178 Standorten in Betrieb: Davon 220 Normalladepunkte (11 bis 22 Kilowatt ) sowie 100 Schnellladepunkte (bis zu 300 Kilowatt). Mehr als 30 Ladepunkte befinden sich derzeit im aktiven Bau und werden zeitnah fertiggestellt. Bis zum Ende des Kalenderjahres ist geplant, den 400. Ladepunkt in Betrieb zu nehmen.

Alle MaLIS-Ladesäulen sind in das regionale eMobilitätsnetzwerk TENK integriert, das MVV Mitte September 2020 gemeinsam mit TWL und den Stadtwerken Heidelberg in Abstimmung mit den Städten Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg ins Leben gerufen hat.

Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos in Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg, die über einen der drei Energieunternehmen einen Ladestromtarif beziehen, können an allen TENK-Ladepunkten ihre Elektrofahrzeuge laden, ohne sich mit unterschiedlichen Zugangs- und Bezahlsystemen beschäftigen zu müssen.

Daten und Fakten zum MVV eLadepark Columbus:

Projektleitung: MVV Regioplan GmbH

Bau und Betrieb: MVV Energie AG

Vermieter: MWS Projektentwicklungsgesellschaft

Architekten: Architektengemeinschaft KH Studio mit Atelier eem aus Paris; Architektenwettbewerb im Dezember 2020/Januar 2021

Planungszeit: Februar bis Dezember 2022

Spatenstich: Februar 2023

Inbetriebnahme: Juni 2024

Anzahl Ladesäulen: 6 mit 12 Ladepunkten in der ersten Ausbaustufe, nach dem Komplettausbau 11 mit 22 Ladepunkten

Ladeleistung/Ladepunkt: bis zu 300 Kilowatt/Ladepunkt mit 100% Ökostrom

Ausstattung: Sitz- und Stehbereich

W-Lan im Gebäude und im Außenbereich

Automaten mit Snack- und Getränkeangebot sowie Pizzaautomat

35 kW-PV-Anlage unterstützt die Versorgung mit Ladestrom

Wärmeversorgung mit Wärmepumpe

Gedämmte Gebäudehülle reduziert Wärmebedarf

Behindertengerechte Ausführung: abgesenkter Tisch im Aufenthaltsbereich und barrierefreie Toilette

WC-Bereich mit Wickeltisch

Textquelle und Fotos: MVV