LGBTIQ FREEDOM ZONE
Mannheim lebt die farbenfrohe Liebe und ist dafür bis weit über die Stadtgrenzen hinweg bekannt. Durch die aktive Unterstützung der LSBTIQ-Community und das bunte Angebot an Bars, Cafés, Clubs und Events zieht Mannheim lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen an, die in der Quadratestadt so sein können, wie sie möchten – und so wie sie sind.
Schon lange weht Jahr für Jahr die Regenbogenflagge am Mannheimer Rathaus. Mit diesem Symbol für die Akzeptanz und Wertschätzung von Vielfalt, bekannte Mannheim schon früh Farbe und machte sich stark für die Chancengleichheit von Menschen vielfältiger sexueller und geschlechtlicher Identitäten.
Mannheim hat nicht nur den ersten LSBTIQ-Beauftragten Baden-Württembergs, sondern ist seit Juli 2021 auch LGBTIQ Freedom Zone. Als eine der ersten Städte Europas und als erste Stadt in Baden-Württemberg beschloss der Mannheimer Gemeinderat diesen Schritt und folgt damit einer vielbeachteten Entschließung des Europäischen Parlaments. Mit der Ausrufung verpflichtet sich die Stadt Mannheim zu öffentlichen Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz der Rechte von LGBTIQ-Personen.
Mannheim engagiert sich bereits seit vielen Jahren nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch in der internationalen Zusammenarbeit für die Chancengleichheit von LGBTIQ-Personen. Beispiele sind unter anderem die Mitarbeit im globalen Rainbow Cities Network oder der Austausch auf Augenhöhe mit den Mannheimer Partner- und Freundesstädten. Außerdem hat die Stadt das „Mannheimer Bündnis für ein Zusammenleben in Vielfalt“ ins Leben gerufen. Es ist eine Plattform, auf der die Bündnispartner:innen ihre Kräfte mit dem Ziel verbinden, gemeinsam ein respektvolles Zusammenleben in Vielfalt zu fördern und sich gegen die unterschiedlichen Formen der Herabsetzung und Diskriminierung zu engagieren – sei es beispielsweise aufgrund der sexuellen oder geschlechtlichen Identität, der sozialen oder ethnischen Herkunft, der Hautfarbe, des Geschlechts, der geistigen, psychischen oder körperlichen Fähigkeiten, des Lebensalters, der Religion oder Weltanschauung.
Pride Week
Seit 2016 veranstaltet Mannheim den städtischen Regenbogenempfang als starkes Zeichen der Solidarität mit den Anliegen von LSBTIQ-Menschen und Wertschätzung insbesondere der ehrenamtlich Aktiven der queeren Community. Der Regenbogenempfang findet jährlich im Rahmen der Pride Week statt. Eine Woche lang wird die Liebe in all ihrer bunten Vielfalt gefeiert. Die Christopher-Street-Day-Demo mit anschließendem Straßenfest im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses ist eine der größten CSD-Demos Deutschlands. Bereits am Vorabend des CSD findet der „Dyke*March Rhein-Neckar“ statt, bei dem mehr Anerkennung und Sichtbarkeit für lesbische, bisexuelle und queere Frauen gefordert werden. Anlässlich der Pride Week findet außerdem ein ökumenischer Gottesdienst statt, der sich an die LSBTIQ-Community richtet. Übrigens bietet die CityGemeinde Hafen-Konkordien auch am Valentinstag einen gut besuchten Queer-Gottesdienst in der Konkordienkirche an.
Grillen & Chillen
Auch das Regenbogenfest, das vom Mannheimer Verein „Benefiz-Rhein-Neckar“ ins Leben gerufen wurde, ist ein Besuchermagnet. Die Veranstaltung mit Musik, Tanz und Tombola findet zu Gunsten von Menschen mit HIV und AIDS statt. Jedes Jahr am International Family Equality Day (IFED) versammeln sich Regenbogenfamilien und ihre Freund:innen im Luisenpark zum gemeinsamen Grillen. Beliebt ist auch das „Grillen am anderen Ufer“, zu dem PLUS Rhein-Neckar regelmäßig im Juli einlädt. Für junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren gibt es einmal im Monat die Queer Weekend Lounge. Abseits der kommerziellen Party- und Kneipenszene bietet sie Raum zum gegenseitigen Kennenlernen, für angeregte Diskussionen und einen lustigen und entspannten Abend jenseits gesellschaftlicher Abgrenzung.
Kunterbunte Partys
Wer es sich lieber in Bars, Restaurants und Cafés gemütlich machen will, kann aus unterschiedlichen Locations wählen. Im Café Lello lässt es sich bei italienischem Essen entspannt in den Abend starten. Darüber hinaus gibt es zum Beispiel die gemütliche Bar2 in T6, die vor allem in der Schwulenszene sehr beliebt ist, das Café Klatsch, direkt neben dem Nationaltheater, oder auch das lebendige Café Solo, Startpunkt des regelmäßig stattfindenden und international bekannten Fetish Pub Crawls. Sehr beliebt sind die Himbeerparty, die einmal im Monat in der Alten Feuerwache stattfindet, und die vierteljährliche Paisley Party für Lesben und alle Frauen* der queeren Community. Die Disco Zwei bietet die „HADA ANA Queer Oriental Electro Party“ und den kunterbunten „Ponyclub“ an. Großer Beliebtheit erfreut sich außerdem das Gaywerk im MS Connexion – dem ehemals größten Schwulenclub Deutschlands, in dem auch anlässlich der PRIDE WEEK eine riesige Party steigt.
Queer Unterwegs
Als nichtkommerzielle Plattform für nicht-heterosexuelle und nicht-cis Frauen bietet FRIEDA die Möglichkeit, auf Veranstaltungen im Rhein-Neckar-Raum aufmerksam zu machen und sich zum Feiern, Wandern oder zum Sport zu verabreden. Sportbegeisterte Menschen sollten sich auch das Angebot des queeren Sportvereins mvd genauer ansehen.
An der Universität Mannheim hat sich die Unigruppe „Queer im Schloss“ etabliert, die verschiedene, gemeinschaftliche Events organisiert. Abgesehen davon setzt sich „Queer im Schloss“ bei Aktionen wie #UnserSchlossIstBunt für die Rechte und die Anerkennung von LSBTI-Studierenden, nicht nur an der Universität Mannheim, ein. Interessante Menschen aus aller Welt kennenlernen und sich miteinander austauschen geht auch hervorragend bei den allmonatlichen Koch-Abenden „Cooking Love“, organisiert von PLUS Rhein-Neckar. Hier dreht sich alles um neue Freundschaften und den Spaß am Essen.
Gut beraten
Seit über zwanzig Jahren bietet PLUS Rhein-Neckar (kurz für Psychologische Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar) vielfältige Aktionen und Seminare, individuelle Beratungstermine, Netzwerktreffen und Info-Veranstaltungen an. Bei „KOSI.MA“, dem Kompetenzzentrum zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI), kann man sich kostenlos und anonym auf HIV und andere STI testen lassen. Selbstverständlich gibt es auch ein Beratungsangebot – beispielsweise zu den Themen PEP und PrEP.
In Mannheim gibt es zudem viele Selbsthilfegruppen: den monatlichen „Transtreff Mannheim“ für Transfrauen* oder auch die Gruppen „Gipfelstürmer“ und „Deltaboys“. Hier finden sich schwule, bisexuelle und trans* Jungs zusammen, um sich auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen und die Freizeit gemeinsam zu gestalten. Für Frauen* gibt es die Gruppe „JuLe“. Hier treffen sich lesbische, bisexuelle, trans* und queere Frauen* zwischen 15 und 25 Jahren zum Austauschen und Kontakte knüpfen.
Alle mitgedacht
Auch für junge trans- oder intergeschlechtliche Menschen gibt es in Mannheim ein Forum. Einmal die Woche treffen sich Jugendliche und junge Erwachsene in der „sT*ernchen“-Gruppe“, um sich gegenseitig zu inspirieren, zu unterhalten und völlig ungezwungen die gemeinsame Freizeit zu genießen. Außerdem gibt es in Mannheim Selbsthilfegruppen für homosexuelle Väter, intergeschlechtliche Menschen, schwule Senioren und queere Lehrkräfte, in denen man von den Erfahrungen der anderen profitieren oder sich selbst aktiv einbringen kann.